Mittwoch, 4. September 2019

 

Erderwärmung

 

Manchmal schreiben kluge Menschen Dinge, die würde ich so, wie sie geschrieben wurden, unterschreiben. So wie dieser Artikel des Journalisten Mathias Broeckers, den er am 3. September diesen Jahres veröffentlicht hat. Titel: "IMMER DIESELben"

Es geht um die Verbreitung definitiv und nachweisbar falscher Behauptungen derer, die eine menschengemachte Erderwärmung bestreiten.

 

Zitate aus dem Artikel: "Dass die Debatte um die Erderwärmung und wie man ihr am besten begegnen sollte, zu einem seltsamen Religionskrieg entartet ist, hat meines Erachtens damit zu tun, dass es ohne ein “Reset”, ohne eine revolutionäre Umwälzung einfach nicht geht, und eh man sich das vorstellt – und kognitive Dissonanz droht – hält man sich lieber an windige Fake News." ... "Mit einer Ideologie des ewigen Wachstums, wie sie dem Kapitalismus und seinem Geldsystem eingeboren sind, wird ein solcher kooperativer Umgang  mit dem Leben dieses Planeten und damit dem Klima  aber schlechterdings unmöglich sein. Wer von Ökologie spricht, kann vom Kapitalismus nicht schweigen. Das werden, so meine Hoffnung, auch die “Fridays for Future”-Kids checken wenn sie weiter nachdenken und nicht in die “Klimafalle” tappen und sich nur um CO-2 kümmern. Denn das kann nur Mittel zum Zweck sein. Das eigentliche Ziel – den Planeten friedlich bewohnbar zu halten – kann nur erreicht werden, wenn der kapitalistische Zwang zu ewigem Wachstum überwunden wird und damit auch der permanente Krieg um immer knapper werdende Ressourcen. Ohne dieses “Reset” bleibt auch eingespartes CO-2 nur heiße Luft."

 


Montag, 13. Mai 2019

 

CO2: Erstmals 415 ppm im Tagesmittel

 

Seit 1958 wird auf Hawaii in über 3000 Metern Höhe der CO2-Gehalt der Luft gemessen. Es ist ein idealer Standort, mittem im Pazifik gelegen kommt auf der Insel die Luft der Nordhemishäre wunderbar vermischt an und der Kohlendioxyd-Gehalt kann problemlos gemessen werden.

 

Am Freitag, den 3. Mai, weltweit auch wieder im Zeichen der "Fridays For Future" stehend, wurde nun auf Hawaii erstmalig ein Tages-Mittel-Wert von 415 ppm (parts per million, also Teile pro Millionen (Teile Luft)) erreicht und knapp überschritten. Das war zu erwarten, denn im Mai werden auf der Nordhalbkugel stets die höchstens CO2-Werte erreicht, meist gegen Ende des Monats, und seit dem Herbst steigen die Werte Stück für Stück an. Die Schwankungen können binnen weniger Stunden und Tage 2 bis 4 ppm betragen, insgesamt steigen die Werte allerdings immer weiter.

 

Es bleibt festzustellen, dass die CO2-Konzentration so hoch ist, wie seit mindestens 800.000 Jahren nicht, vermutlich seit über 1 Million Jahren. Das ist keine Meinung, das ist ein Fakt. Wir haben um die Mitte des 20. Jahrhunderts ganz offensichtlich den natürlichen Schwankungsraum verlassen und liegen inzwischen auf einem Niveau, das es noch nie seit der Existenz des homo sapiens sapiens gegeben hat.

 

Die Messwerte werden hier und hier veröffentlicht

 

 

 

Mittwoch, 27. Februar 2019

 

Kollektives Kurzzeitgedächtnis:

"Wie Wetterextreme zur neuen Normalität werden" (link zu Artikel auf spektrum.de)

 

Die dem link hinterlegte Studie bestätigt mein Gefühl. Es ist in der Tat bemerkenswert, dass schon allein eine durchschnittliche Witterungsphase als "kalt" oder "kühl" empfunden wird, zumindest höre ich dies an solchen Tagen sehr oft. Bestes Beispiel ist der Sommer 2017, der bleibt Vielen als eher mies in Erinnerung, obwohl die Temperatur eigentlich sogar leicht über dem langjährigen Mittel lag. Er war wechselhaft, und zwar so, wie es in unseren Breiten zu erwarten wäre und es in der Regel auch ist.

 

Möglich ist, dass wir inzwischen derartig auf "Sonne und Wärme = toll" konditioniert wurden, durch Medien, Werbung, kollektiven Wahnsinn oder was weiß ich noch warum, dass alles andere als störend und damit negativ bewertet wird, was nicht in proklamierte Wohlfühlgesetz passt.

 

Interessant wäre die Reaktion aller heute Lebenden, wenn sie ein Jahr in den 1960er oder 1970er Jahren verbringen könnten oder gar in den ersten beiden Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts. Schaut man sich das Temperaturniveau der vergangenen 5 Jahre an, war es damals mehr als 2 Grad kälter als heute, im Schnitt, also über alle Monate des Jahres! Da spannte der Bauer wirklich noch sein Rösslein im Märzen ein, und raste nicht im Februar über seine Äcker und Felder. Kam auch vor, doch eben eher selten. Und Händler, die im Januar/Februar Primeln angeboten hätten, wären wahrscheinlich ausgelacht worden.

 

Es ist schon irre, wir werden heute in M-V (und anderswo auch) den 14. Tag in Folge haben, an dem die Temperatur auf über 10°C stieg. Im Februar! Das ist zwar abgefahren, liegt aber im Rahmen dessen, was bei uns möglich ist, sonst würde es ja nicht passieren. Nur turnen wir inzwischen schon sehr lange am oberen Rahmen umher und so gut wie nie am unteren. Das ist der Unterschied zu dem, was bisher war.

 

"Alles schon mal da gewesen!" stimmt, das belegen Beobachtungen und Berichte aus den vergangenen Jahrhunderten. Nur dass es stets ein Auf und Ab gab, auf extrem milde Winter mit erblühenden Bäumen im Februar (davon sind wir 2019 noch entfernt) folgten in kurzem Abstand Eiswinter mit zufrierender Ostsee, einschließlich Kattegat, wovon wir inzwischen ebenfalls weit entfernt sind. Aber die Aussage: "Das gab es früher schon!" höre ich sehr, sehr oft, und kann dies zunächst aus den genannten Gründen bestätigen, aber das völlige Fehlen von Ausschlägen nach unten, das gab es eben nicht. Und das ist der Unterschied, und der wird gerne vergessen. Die Studie scheint u.a. dies zu belegen. 

 

Ein weiterer Artikel, der sich ebenfalls auf die Studie bezieht, erschien auch auf heise.de.


Donnerstag, 7. Februar 2019

 

Frieden für das Klima

 

Aus der Klimaforschung kommen immer dramatischere Alarmzeichen. Diese kann man kurz zusammenfassen: Es geht schneller als bisher gedacht, vorneweg das Abschmelzen der Gletscher in der Antarktis und denen Grönlands. Wenn man bedenkt, dass die bisherigen düstersten Szenarien einen Meeresspiegelanstieg von über 1 Meter bis Ende dieses Jahrhunderts zeigen, dann kann man die neuesten Erkenntnisse auch so auslegen, dass diese Marke auf jeden Fall erreicht wird, sehr wahrscheinlich sogar überschritten. Das wäre meine bescheidene Schlussfolgerung, ohne selbst in der Klimaforschung tätig zu sein.

 

Doch was tut unsere Regierung? Die Militärausgaben erhöhen! Das ist irre, das ist kompletter Wahnsinn, das ist gegen die Bevölkerung gerichtet. Man muss es so drastisch sagen, weil es schlichtweg so ist.

Das Streben nach Frieden, die Ausrichtung der Politik auf Friedenssicherung, auf Herstellung von Vertrauen und gelebte Solidarität sind Voraussetzung dafür, dass wir unseren Planeten lebenswert erhalten. Ohne Frieden ist alles nichts. Ein großer Schritt wäre es daher, wenn wir uns alle als Menschheitsfamilie begreifen würden. Wir sitzen schließlich alle im selben Boot. Wenn wir das verinnerlichen, könnte man uns nicht aufeinanderhetzen, Kriegstreiber hätten keine Chance.

 

Würde man alle Militärausgaben der Welt, jählich eine Summe weit jenseits der 1.000.000.000.000.000 € - Marke (1 Billionen!), statt in die mögliche und tatsächliche Vernichtung von Leben in den Schutz menschlichen, tierischen oder pflanzlichen Lebens stecken, sähe die Welt mit Sicherheit anders aus. Das, was in all den Manövern, täglichen Flug- und Schießübungen, der Versorgung weltweiter Militärbasen, Flugzeugträgern verpulvert wird, fehlt woanders, wo es dringender benötigt wird. Klimaforschung und Behandlung der Klimaveränderung sind dabei ein wichtiger, aber sich nicht der einzige Teil. Auch soziale Gerechtigkeit ist ein Beitrag zur Sicherung des Friedens, entspannte Menschen können ihre Sinne für die Welt schärfen.

 

Kein Mensch möchte Krieg, außer die, die daran verdienen und von einer Nachkriegsordnung profitieren. Das hat die Geschichte der Menschheit gezeigt. Krieg ist immer, ausnahmslos, das falsche Mittel. Krieg zerstört Natur, Gesellschaften und führt zu menschlichen Tragödien.

 

Wo Krieg herrscht oder wo Menschen danach ums Überleben kämpfen, ist kein Platz für Rücksicht auf den Rest der Welt. Es ergibt daher Sinn, die ganze Welt zu entmilitarisieren, für den Kampf gegen die Folgen des Klimawandels sind Bomber, Raketen aller Art und Atomraketen im Besonderen, Kriegsschiffe, Panzer und Drohnen vollkommen ungeeignet. Dennoch verschlingt ihre Anschaffung und Unterhaltung Billionen Euro, JEDES JAHR! Wenn es um Klimaschutz geht, wird dies meines Erachtens viel zu selten thematisiert, obwohl der Zusammenhang zwischen fehlendem Geld für den "Klimaschutz" und ständig steigenden Militärausgaben auf der Hand liegt.

 

Ziel sollte es daher sein, alle Kriege sofort zu beenden und die Militärausgaben erheblich zu reduzieren.

 

Statt dessen geschieht das: "Berlin verspricht höhere Ausgaben" (tagesschau.de vom 7.2.2019)


Montag, 21. Januar 2019

 

Danksagung im Schneematsch

 

Lieber Fahrer des Kleintransporters, der mich heute auf der A20 Höhe Bad Sülze so freundlich von hinten per Lichthupe gegrüßt hat, hier ein Dank an Dich.

 

Leider war ich gerade mit einem Überholvorgang beschäftigt und die Sicht durch an meine Scheiben spritzendes Wasser-Salz-Gemisch des LKWs, den ich gerade überholte, stark gemindert. Dieser fuhr mit 90, ich mit 110 km/h durch Schneematsch. Mehr habe ich mir nicht getraut zu fahren, zu nah die Leitplanke links, der LKW rechts. Und gerade als ich genau dazwischen war, kamst Du. Ich sah noch deine Lichter im Rückspiegel heranrauschen und dachte noch: "Der wird doch nicht? Der wird doch nicht wirklich? Nee, der wird doch nicht?"....doch, Du hast. Du hast mich für meinen Überholvorgang gelobt und mir dies durch Lichtzeichen zu verstehen gegeben. Und ich habe mich nicht mal sofort bedanken können. Dabei kamst Du extra nah heran, keine 2 Meter! Sorry! Sorry! Sorry!

 

Falls es aber doch ganz anders gewesen sein sollte und Du es einfach eilig hattest, weil vielleicht bei Dir zu Hause der Meisenknödel aufgebraucht war und nun deine Meisen zu verhungern drohten, dann möchte mich in aller Form dafür entschuldigen, dass ich nicht sofort an Ort und Stelle mein Fahrzeug gesprengt habe, damit Du durchfahren konntest. Ich hoffe sehr, dass Du meinen Gruß wenigstens im Vorbeifahren gesehen hast. Ich habe Dir einen Finger gezeigt, das sollte heißen, dass ich auch einen Meisenknödel im Baum zu hängen habe und ich Deine Eile verstehen kann. Vielleicht hast Du einfach die größere Meise, das kann sein.

 

Wie wäre es, wenn ich als kleine Aufmerksamkeit im Frühjahr Deinen Holzlattenzaun ausbessere? Ganz oft fehlen ja nach dem Winter ein paar Latten. Also, wenn Du nicht mehr alle am Zaun haben solltest - kein Ding, ich bringe sie mit! Wir können dann auch einen Tee zusammen trinken. Aus meinen Tassen, die bringe ich auch noch mit und die kannst Du dann behalten, falls Du nicht mehr alle im Schrank haben solltest. Bitte melde Dich. Danke. (Bild: Volkswagengruppe)